Wandern und Genießen im urtümlichen Ultental

Es gilt als eines der schönsten und urtümlichsten Täler Südtirols – das Ultental. Es beginnt etwa 25 Kilometer südwestlich von Meran und erstreckt sich auf 40 Kilometern Länge zwischen dem Ort St. Pankraz auf 735 Metern Höhe und dem Talschluss mit dem Ort St. Gertraud auf 1500 Metern Höhe.

Blick vom Balkon des Hotels Alpenhof auf das Ultental

Hier ist in den Berglandschaften noch die Ruhe und Muße zu finden, die anderswo von vielen Urlaubern vermisst wird: Eine Region mit knapp 5000 Einwohnern und uralten Bauernhöfen, wo Traditionen noch geschätzt und bewahrt werden. Und dazu führen insgesamt 620 Kilometer Wanderwege auf Höhen von 600 bis zu 3400 Metern zu klaren Bergseen, durch tiefe Wälder und auf 30 Hoch-Almen.

Nahezu alles kommt aus dem Tal

Das Hotel Alpenhof in dem kleinen Ort St. Walburg nennt sich selbstbewusst Genießer-Hotel und präsentiert sich im gediegenen ländlichen Stil mit 51 Zimmern. Die Hoteliers Roland und Angelika Staffler sind in Familien von Bergbauern aufgewachsen. Das im Jahr 1979 eröffnete Hotel ist wie die meisten Quartiere im Tal familiengeführt und in der Region fest verwurzelt. Prägend ist das dunkle heimelige Holz, das so typisch für den Baustil im ganzen Ultental ist. Es sorgt für Wärme und Ruhegefühl, in Kombination mit natürlichen Farben und mit viel Liebe zum Detail.
„Nahezu alles kommt aus dem Tal“, so Hotel-Chef Roland Staffler. „Die Würste machen wir selbst, unsere Bauern-Speck Spezialitäten hängen zum Reifen beim Schwager im Keller und ofenfrisches Brot und Gebäck kommen von unserem Ultner Bäcker im Ort.“

Sauna mit Whirlwanne und Heu-Stuhl

Der Gast kann von einem Genuss-Hotel in Südtirol den Geschmack einheimischer Küche erwarten, genauso wie auch nach dem Wandern oder Skifahren die Gelegenheit zum Entspannen. So präsentiert der Alpenhof eine großzügig angelegte und liebevoll dekorierte täglich geöffnete Sauna- und Wellnesslandschaft. Dem Saunagast werden eine 90 Grad finnische Sauna und eine Dampfsauna geboten, eine Whirlwanne und sogar ein Heu-Stuhl. So verwundert es nicht, dass mehr als die Hälfte der Buchungen im Alpen Hotel von Stammgästen kommt.
www.hotel-alpenhof.com

Bad Überwasser am Berghang

Nur einen kurzen Spaziergang von St. Walburg entfernt thront an einem Berghang auf 1000 Metern Höhe eine Ruhe-Oase mit geschichtsträchtigen Quellen – der historische Gasthof Bad Überwasser. Dabei handelt es sich am Standort von drei Quellen um ein so genanntes früheres „Bauernbadl“, eingerichtet im 19. Jahrhundert für die ländliche Bevölkerung. Das Ehepaar Rita und Veit Comploj hat dieses historische Gebäude, nach langem Leerstand, im Jahr 2018 erworben und mit aufwendigem Restaurieren wieder zum Leben erweckt. Es steht sogar seit 2019 unter Denkmalschutz. Außerdem wurde das „Badl“ aktiviert mit einem Badezyklus von sieben bis neun Anwendungen. Nun können die Mineral-Quellen mit ihren Bestandteilen Eisen, Mangan, Magnesium und Calcium wieder einheimische Besucher wie Touristen erfreuen.

Im Haus sind drei 120 Quadratmeter große Suiten eingerichtet. Hier werden von Ostern bis November Urlauber aus der ganzen Welt empfangen. Der Gasthof wird von seinen Gästen auch für die Kulinarik geschätzt. Eine Spezialität sind die Mohnkrapfen. Es ist nicht überraschend, dass an diesem Ort der Ruhe, Abgeschiedenheit und Langsamkeit mit Trinkkuren, Kneippbecken und einem direkten Zugang zum Fluss Falschauer für Angler keinerlei WLAN vorhanden ist. Und das ist durchaus so gewollt und von den Gästen gewünscht.
www.badueberwasser.it/

Originales Braunvieh auf der Alm

Für die Freunde von Urlaub auf dem Bauernhof bietet das Ultental einen besonderen Höhen-Ausflug – den Unterschweig-Hof auf 1750 Metern Höhe. In dem 500 Jahre alten stabilen Haus aus Fichten- und Lärchenholz sind vier Ferienwohnungen für Urlauber eingerichtet. Der familiär geführte Hof versorgt sie mit Produkten des eigenen Hofes, von Kühen und Schweinen, Enten und Hühnern, auch mit Salatkräutern und Mohn. Auf WLAN müssen die Gäste hier nicht verzichten, allerdings auf guten Empfang bei 1750 Meter Höhe. Der Hofladen steht auch für Wanderer offen.

Der 26jährigen Thomas Berger, Absolvent der Landwirtschaftsschule in Brixen hat sich mit seiner Frau Katja und seiner Tochter Valentina für die Arbeit auf der Alm auf dem Bauernhof seiner Eltern Anna und Luis entschieden. Altbauer Luis Berger gelang es, originales Braunvieh aus der Schweiz für die Höhe hier anzusiedeln. Aus zwei gekauften Kühen ist eine kleine Herde von acht Tieren geworden. Die Milchleistung pro Kuh fällt zwar mit 4000 Litern jährlich bescheiden aus. Allerdings können die Kühe ausschließlich von ihrer sieben Hektar großen Weide ohne irgendwelche Zusatzfuttermittel versorgt werden. Also im Futter streckt Natur pur vom Ultental und die Menge ist mehr als ausreichend für die eigene Käseherstellung „aus Milch von behornten Kühen“, wie auf dem Etikett des Käses zu lesen steht.
www.bauernhof-ultental.it

Anstoßen mit dem Almen-Spritz

Die Kabinen-Bahn zur Schwemmalm im Ultental ist sowohl im Winter – die Alm ist ein beliebtes Skigebiet – als auch in der Sommer-Saison in Betrieb. Ein Weg führt viele Urlauber auf die Außer Schwemmalm. In dem gleichnamigen Alm-Restaurant mit großem Außenbereich werden als ein besonderes Schmankerl verschiedene Käsesorten auf einem langen Holzbrett serviert.

Käsespezialitäten auf der Ausser Schwemmalm im Ultental

Der Charme dieser Köstlichkeit besteht darin, dass die verschiedenen Alm-Käse hier vor Ort hergestellt und auch gelagert werden. Eine der Spezialitäten entsteht durch die Lagerung in Holzasche. Christian Leitner, der Pächter der Schwemmalm, ist mit seinem Team nicht nur Restaurant- und Küchen-Chef, sondern der erste Senner auf der Alm. Insgesamt 55 Milchkühe werden auf den nahen Almweiden gehalten, für die an die Bauern Milchgeld bezahlt wird.

Die Basis für einen weiteren Hochgenuss wächst wild rund um das Haus – die Almen Kräuter. Zusammen mit selbst hergestelltem Frucht-Sirup, einem gehörigen Schluck Prosecco und Mineralwasser wird der Almen-Spritz gemixt. Prosit Ultental.
www.schwemmen.it/de

Rumpeln mit dem Kreisel

Wenn der Besucher auf den Almen im Ultental ständig von historischen Aha-Ereignissen umstellt ist, setzt sich dieser Trend in den Ortschaften fort. Der Gasthof Eggwirt in St. Walburg ist 600 Jahre (!) alt. Das Haus „an der Ecke“ ist ein Kronjuwel, was schon ein kurzer Blick in die Gasträume zeigt. Der Besucher fühlt sich in frühere Jahrhunderte versetzt, als Gewürz- und Kurzwarenhändler und Baedeker, wie früher fahrende Apotheker genannt wurden, hier einkehrten.

Heute in fünfter Generation geführt, präsentiert sich der Gasthof, so der Eggwirt Roland Schwienbacher, „als Mischbetrieb von Restauration, Bar und Hotel.“ Es verfügt heute über 21 Hotelzimmer und bietet in einem weiteren Haus noch zwei Dutzend Ferienwohnungen an. Das authentisch ursprüngliche Ambiente mit seinem jahrhundertealten Flair zieht viele Besucher an. Und die übergroße Mehrheit – bis zu 90 Prozent – sind Stammgäste.
Wo, wenn nicht hier, ist ein historisches Brettspiel an einem Tisch zum Spielen ausgelegt mit Namen „Ultner Rumpler“. Es verlangt etwas Geschick, um mit einem kleinen Kreisel auf dem Brett winzige Holzkegel umzuwerfen. Das dabei entstehende Geräusch durch den Kreisel, „das Rumpeln“, gab dem Spiel seinen Namen.
www.eggwirt.it/

Der Spitzenkoch aus dem tiefen Wald

Oberhalb vom Dorf St. Pankraz im Ultental hat sich ganz tief im Wald auf einer Lichtung der Berggasthof Helener Pichl versteckt. Ganz in der Nähe befindet sich im Wald das idyllische Kirchlein St. Helena. Auf 1550 Metern Höhe gelegen, ist der Gasthof ein Ort der Ruhe und Einkehr und idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in die Bergwelt.

Die Gastgeber Elisabeth Garber und Michael Laimer präsentieren in ihrem Bergquartier sieben rustikal eingerichtete gemütliche Zimmer. Der Südtiroler Spitzenkoch Michael Laimer ist ein Garant dafür, seine Gäste mit traditioneller einheimischer Küche zu verwöhnen. Auf der Speisekarte stehen zum Beispiel gebackene Käseknödl, Kräuterrisotto mit Ziegenkäse von der benachbarten Hofkäserei Halsmann, Ricotta Gnocchi nur echt mit Lauch, Bauernspeck und Kresse, Mohnmousse mit Krapfenblattln oder weißes Schokoladenmousse.

Vollkorn Grissini vom Bäcker Ultner Brot

Im geschichtsträchtigen Ultental gibt es auch die traditionsreiche Bäckerei Ultner Brot. Im Jahr 1919 eröffnet, wird die Backstube, in der heute modernste Geräte mit ausgeklügelter Technik stehen, bereits in vierter Generation von Hannes Schwienbacher geleitet. Und dennoch ist etwas seit Generationen gleichgeblieben, so der Chef-Bäcker. „Wir züchten unseren eigenen Natursauerteig selbst und fertigen so gut wie alle Produkte von Hand“. Und das unter dem Motto: „Alles, was gut ist, soll auch so bleiben.“ Der eigene Natursauerteig entsteht nach alter Tradition ohne jegliche Hilfsstoffe. Damit wird dem Teig, so die Bäcker, die nötige Zeit gegeben, seinen eigenen Geschmack zu entfalten.

Der Erfolg gibt ihnen Recht. Das breite Sortiment der Bio-Bäckerei findet eine wachsende Abnehmerschaft. Es gibt auch Kuchen und Kekse, der Verkaufsschlager ist aber eindeutig das Brot, ob das Schüttelbrot aus Roggenmehl („geschüttelt, nicht gerührt“), die Dauerbackware Dinkel Vollkorn Grissini mit nussigem Sesam oder das originale typische Ultner Brot gewürzt mit Kümmel, Fenchel und Brotklee. Und so steht folgerichtig auf der Website nicht – wie in einem bekannten Kinderreim – „Backe, backe Kuchen“, sondern „Backe, backe Brot“.
www.ultnerbrot.it/de/

Direktflug mit kostenlosem Voll-Service nach Bozen

Die Südtiroler Backkunst ist seit einigen Jahren zum Botschafter der Marke Ultental im wahrsten Sinne des Wortes aufgestiegen. Die Bio-Bäckerei Ultner Brot engagiert sich als Sponsor für die Südtiroler Boutique Airline SkyAlps.

Blick aus dem Flugzeug auf die Alpen

Wer nun in Berlin oder anderswo in Europa in die kanadischen Dash-8-Turboprop Maschinen einsteigt, um zu dem vor zehn Jahren neu eröffneten kleinen Flughafen in Bozen in Südtirol zu fliegen, kann sich beim Bordservice schon ganz einfach einen Vorgeschmack auf das Ultental holen. Man braucht nur bei der Stewardess die im Preis inbegriffenen Südtiroler Spezialitäten wie die Ultner Grissini zu bestellen – und kann dann beim Knabbern, wenn die Wolkendecke es zulässt, zum Abschluß der Reise aus der Höhe die schneebedeckten Südtiroler Bergspitzen betrachten. 
www.ultental.it

Artikelfoto: Spezialitäten des Gasthofs Helener Pichl: Zweierlei vom Kalb

Die Reise wurde vom Tourismusbüro Ultental organisiert. Text und alle Fotos der Seite: Ronald Keusch