Berliner Philharmoniker Januar

Nach einer kleinen Pause zu Jahresbeginn begrüßen die Berliner Philharmoniker den Chefdirigenten der Sächsischen Staatskapelle Dresden Christian Thielemann mit zwei Programmen in sechs Konzer- ten. Am 8., 9. (Beginn 19 Uhr) und 10. Januar dirigiert Christian Thielemann Ernest Chaussons Poème de lʼamour et de la mer für Singstimme und Orchester mit Sophie Koch Mezzosopran, Claude Debus- sys Danse sacrée et danse profane für Harfe und Streichorchester mit Marie-Pierre Langlamet und Gabriel Faurés Messe de Requiem d-Moll mit der Sopranistin Christiane Karg, dem Bariton Adrian Eröd und dem von seinem neuen Leiter Gijs Leenaars einstudierten Rundfunkchor Berlin.

Musik bewegt Bilder: Im Hermann-Wolff-Saal ist am 13. Januar um 18 Uhr der Dokumentarfilm No Land’s Song von Ayat Najafi (Deutschland, Frankreich, Iran 2014) mit deutschen Untertiteln zu sehen.

Stipendiaten der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker stellen sich am 14. Januar im Konzert Carte blanche um 18 Uhr im Kammermusiksaal vor. Carte blanche ist ein neues Konzertfor- mat, in dem sich die Nachwuchskünstler der Orchester-Akademie präsentieren. Von den Mitwirkenden dieser Konzerte, die vor dem Abschluss ihrer Stipendiatenzeit stehen oder sich auf Probespiele vorbe- reiten, kam der Wunsch, ihr Können über die bestehenden Auftrittsmöglichkeiten hinaus unter Konzert- bedingungen zu zeigen. Jetzt sind u.a. die Nachwuchsmusiker Rocco Rescigno Posaune, Hans Stockhausen Kontrabass, und Ivo Dudler Horn zu erleben. Der Eintritt ist frei.

Robert Schumanns Ouvertüre zur Oper Genoveva, Frédéric Chopins Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1, interpretiert von Maurizio Pollini, Aribert Reimanns Sieben Fragmente für Orchester in memo- riam Robert Schumann und Richard Strauss‘ Vier symphonische Zwischenspiele aus Intermezzo stehen auf dem zweiten Programm der Philharmoniker-Konzerte mit Christian Thielemann am 14., 15. und 16. Januar (letzteres beginnt um 19 Uhr).

Im Anschluss an das Philharmoniker-Konzert am 16. Januar erweist das Scharoun Ensemble Berlin im Late Night-Konzert um 22 Uhr modernen Klassikern seine Reverenz. Das Konzert ist György Kurtág zum 90. Geburtstag gewidmet, er war Composer in Residence bei den Berliner Philharmonikern in der Spielzeit 1993/1994. Zum 90. Geburtstag des Komponisten Friedrich Cerha sowie zum 10. Todestag von György Ligeti interpretiert das Ensemble unter dem Dirigat von Matthias Pintscher die Werke Bruchstück, geträumt für Ensemble von Friedrich Cerha, Poslanija pokojnoj R. V. Trusovoj (Botschaften der verstorbenen R. W. Trussowa) für Sopran und Kammerensemble von György Kurtág mit Claudia Barainsky als Solistin und das Kammerkonzert für 13 Instrumentalisten von György Ligeti.

Am 17. Januar um 11 Uhr öffnet Franziska Noack wieder das Hörstudio im Hermann-Wolff-Saal. Die Moderatorin empfängt in dieser Saison Künstler, die neben der Mitgliedschaft im Orchester als Dirigen- ten tätig sind. Ihr Gast ist der philharmonische Cellist Stephan Koncz, im Orchester seit 2010, der dem Hörstudio-Besuchern Einblicke in seinen künstlerischen Alltag gewährt.

Götz Teutsch hat in seinem Philharmonischen Salon am 17. Januar um 16 Uhr das Philharmonia Quartett zu Gast. Daniel Stabrawa und Christian Stadelmann Violine, Neithard Resa Viola und Dietmar Schwalke Violoncello lassen Die Töne leuchten und erinnern an Sibelius in Berlin. Unter- stützt von Cellist Ludwig Quandt und Cordelia Höfer am Klavier spielen sie Musik des im Konzerttitel Genannten sowie von Johann Sebastian Bach/Ferruccio Busoni. Heikko Deutschmann liest Texte aus dem Kalevala sowie von Aleksis Kivi, August Strindberg, Erik Tawaststjerna, Volker Tarnow, Tomi Mä- kelä, Adolf Paul u. a.

Im Konzert Jazz at Berlin Philharmonic am 19. Januar im Kammermusiksaal dreht sich alles »Round Bernstein«. Unter der Leitung von Nils Landgren Posaune, Gesang spielen und singen Janis Siegel Gesang, Jan Lundgren Klavier, Dieter Ilg Bass, Wolfgang Haffner Schlagzeug und zahlreiche Mit- glieder der Berliner Philharmoniker. Die zu hörenden Arrangements von Vince Mendoza leitet die- ser selbst.

Die deutsche Erstaufführung einer Komposition von Magnus Lindberg dirigiert Daniel Harding in den Konzerten der Berliner Philharmoniker am 21., 22. und 23 Januar ((letzteres beginnt um 19 Uhr).
Frank Peter Zimmermann interpretiert Lindbergs Konzert für Violine und Orchester Nr. 2, ein Auf- tragswerk der Stiftung Berliner Philharmoniker gemeinsam mit dem London Philharmonic Orchestra, dem New York Philharmonic, dem Schwedischen Rundfunk-Symphonieorchester und Radio France. Emmanuel Pahud ist der Solist in Pierre Boulez‘ Mémoriale (… explosante-fixe … Originel) für Flöte und acht Instrumente. Die weiteren Werke sind Othello op. 93 von Antonín Dvorák sowie Robert Schu- manns Symphonie Nr. 2 C-Dur.

Am 23. Januar veranstaltet die Education-Abteilung um 11 Uhr Hermann-Wolff-Saal ein Kreativstudio. Wer gern zum Trommeln raffinierter Rhythmen und zum Ausführen komplizierter Bewegungsfolgen angeleitet werden möchte, ist in diesem Kreativstudio mit Schlagzeuger Ulrich Moritz (Rhythmus und Body Percussion), in dem das Gruppenerlebnis – der gemeinsame »Groove« – und das Vergnügen im Vordergrund stehen, richtig.

Am 24. Januar um 16 Uhr findet der Philharmonische Salon vom 17. Januar noch einmal im Kammermusiksaal statt.

Um 18 Uhr wird am 24. Januar im Großen Saal Der Rosenkavalier, ein Stummfilm von Robert Wiene aus dem Jahr 1925 mit der Musik von Richard Strauss in einer Fassung für Salonorchester gezeigt.

Raphael Haeger dirigiert das Salonorchester, bestehend aus den Philharmonikern Alvarro Parra und Marlene Ito Violine, Knut Weber Violoncello, Peter Riegelbauer Kontrabass, Jelka Weber Flöte, Do- minik Wollenweber Oboe, Guillaume Jehl Trompete Thomas Leyendecker Posaune, Jan Schlich- te, Franz Schindlbeck und Simon Rössler Schlagzeug. Mitwirkende Gäste sind Majella Stock- hausen an Klavier & Cembalo sowie Heike Gneiting an Harmonium & Celesta.

Unterwegs – in den Nahen Osten sind Künstler wie Besucher des Konzerts am 26. Januar im Kam- mermusiksaal, das von Katty Salié moderiert wird. Die Mitwirkenden sind Grenzgänger zwischen östli- chen und westlichen Kulturen ebenso wie zwischen alten und modernen Zeiten. Kamilya Jubran & Sarah Murcia und Saad Thamir und ihre Ensembles sowie die libanesische Sängerin Ghada Shbeir verbinden arabische Musik mit stilistischen Elementen der westlichen, klassischen Musik und erfüllen mit ihren Kompositionen und Improvisationen alte, fast verlorengegangene Musiktraditionen mit neuem Leben.

Iván Fischer, seit 2012 Leiter des Konzerthausorchesters und Musikdirektor des Budapest Festival Orchestra, ist zu Gast am philharmonischen Pult in den Konzerten der Berliner Philharmoniker am 27., 28. und 29. Januar. Ein Monolith steht auf dem Programm: Gustav Mahlers Symphonie Nr. 3 d-Moll mit Anna Larsson Mezzosopran, Damen des Rundfunkchors Berlin (Einstudierung Gijs Leenaars) und Knaben des Staats- und Domchors Berlin.
An jedem Dienstag des Januar finden um 13 Uhr bei freiem Eintritt ein Lunchkonzerte im Foyer der Philharmonie statt.