Deutsche Oper Berlin Bilanz

Die Deutsche Oper Berlin hat mit ihrer letzten großen Premiere des Jahres 2016, Meyerbeers DIE HUGENOTTEN, einen überaus eindrucks­vollen Erfolg feiern können: in den bisher sechs Vorstellungen sahen mehr als 10.000 Zuschauer die Neuproduktion, Ende Januar/Anfang Februar stehen zwei weitere Vorstellungen auf dem Spielplan, die Partie des Raoul übernimmt dann Yosep Kang, der von 2003 bis 2013 Ensemblemitglied an der Deutschen Oper Berlin war und mittlerweile an den größten Opern­häusern international gefragt ist. Neben Olesya Golovneva als Valentine gestaltet Siobhan Stagg die Partie der Marguerite von Valois.

Auch sonst war das Jahr von ehrgeizigen Plänen geprägt: insgesamt 346 Vorstellungen, davon 178 Vorstellungen auf der großen Bühne, wurden von knapp 248.000 Zuschauern gesehen. Das entspricht fast dem Vorjahresniveau (254.000 Zuschauer bei 172 Vorstellungen auf der großen Bühne und 291 gesamt) – durch die erhöhte Vorstellungszahl beläuft sich die Auslastung auf 72% gegenüber 77 % bei der geringeren Vorstellungszahl im vorangegangenen Jahr. Neben Richard Strauss‘ SALOME, Leoš Janáčeks DIE SACHE MAKROPULOS und Georg Friedrich Haas‘ MORGEN UND ABEND standen Premieren der beiden Mozart-Opern DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL und COSI FAN TUTTE unter musikalischer Leitung von Donald Runnicles auf dem Spielplan. In dem partizipativen Jugendprojekt NEULAND in der Tischlerei erschufen Berliner und geflüchtete Jugendliche gemeinsam ihre eigene Welt, eine Vielzahl an Vorstellungen im Bereich des Kinder- und Jugendmusiktheaters sowie intensive (Ferien-)Workshops bildeten wichtige Schwerpunkte der Jungen Oper. Das Mobile Musiktheater KUCKUCK IM KOFFER bietet mit einem kleinen Team Kita-Gruppen vor Ort Musiktheater für die Jüngsten.

Erste Premiere des neuen Jahres ist am 19. Februar die Uraufführung von Andrea Lorenzo Scartazzinis EDWARD II. in der Regie von Christof Loy mit Michael Nagy in der Titelpartie, Agneta Eichenholz als Isabella und Ladislav Elgr als Gaveston. Ein umfangreiches Begleitprogramm mit Blicken in die ‚Werkstatt‘ von Komponist und Regisseur sowie die Präsentation des Films „Edward II“ von Derek Jarman im Kino International (30. Januar) nimmt das interessierte Publikum mit auf den Weg zu dieser neuen Oper.

Zuvor schon hat am 28. Januar DIDO mit Musik von Michael Hirsch und Henry Purcellin der Tischlerei Premiere, die Regie liegt in den Händen von Martin G. Berger, der für seine Inszenierungen an der Staatsoper Hannover mehrfach ausgezeichnet wurde und einer der interessantesten Regisseure der jungen Generation ist.