Berliner Philharmoniker Januar 2017

Am 6. Januar findet das erste Konzert der dem ungarischen Pianisten Sir András Schiff gewidmeten dreiteiligen Klavierreihe im Kammermusiksaal statt, die die vier Komponisten Bach, Bartók, Janáček und Schumann in den Blick nimmt. Sir András Schiff interpretiert folgende Werke: Zweistimmige Inventionen BWV 772 – 786 von Johann Sebastian Bach, Béla Bartóks Zehn Stücke aus dem Zyklus Für Kinder Sz 42, Drei Rondos über slowakische Volksweisen Sz 84 und Drei Burlesken Sz 47, Auf verwachsenem Pfade, 1. Reihe, von Leoš Janáček und Robert Schumanns Davidsbündlertänze op. 6.

Nach einer kleinen Pause zum Jahresbeginn werden die philharmonischen Aktivitäten mit einem großen Werk in den Konzerten am 12., 14. und 15. Januar wieder aufgenommen. Riccardo Chailly ist der Dirigent der Berliner Philharmoniker in Giuseppe Verdis Messa da Requiem. Der Künstlerische Leiter der Mailänder Scala und Chefdirigent des Lucerne Festival Orchestra hat für die Berliner Aufführungen María José Siri Sopran, Daniela Barcellona Mezzosopran, Roberto Aronica Tenor und Riccardo Zanellato Bass als Gesangsolisten engagiert. Der mitwirkende Rundfunkchor Berlin wird von seinem Leiter Gijs Leenaars einstudiert.

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Jubiläumsjahr „500 Jahre Reformation“ haben die Berliner Philharmoniker ihre Patenkinder, das Bundesjugendorchester, eingeladen. Das Berliner Konzert des Bundesjugendorchesters am 16. Januar in der Philharmonie ist eingebunden in das gemeinsam mit dem Bundesjugendballett veranstaltete Konzertreise-Projekt „Gipfeltreffen – Reformation“. Der 1979 in London geborene Alexander Shelley ist der Dirigent. Auf dem Programm stehen Felix Mendelssohn Bartholdys Symphonie Nr. 5 d-Moll op. 107 »Reformations-Symphonie«, Michel van der Aas Reversal für Orchester, ein Auftragswerk des Bundesjugendorchesters und des Bundesjugendballetts, zu dem das Bundesjugendballett eine Choreographie von John Neumeier tanzt, Johann Sebastian Bachs Orchestersuite Nr. 3 D-Dur BWV 1068 choreografiert wiederum von John Neumeier und Enjott Schneiders Ein feste Burg, Sinfonisches Gedicht für Orchester.

Herbert Blomstedt, der im nächsten Sommer seinen 90. Geburtstag feiert, dirigiert die Berliner Philharmoniker in den Konzerten am 19., 20. und 21 Januar. Es erklingen Béla Bartóks Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 Sz 119 mit Sir András Schiff als Solist und Johannes Brahms‘ Symphonie Nr. 1 cMoll.

Die Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker gibt vor dem zweiten philharmonischen Konzert am 20. Januar um 18 Uhr im Kammermusiksaal Carte blanche aus. Wie gewohnt bei freiem Eintritt stellen sich die Studierenden Daniel Hochstöger Klarinette, Jakob Stepp Violoncello, Marceau Lefèvre Fagott, Peter Fleckenstein Schlagzeug und Hye Jin Kim Violine der Konzertsituation und zeigen ihr Können. „Das Schönste an meinem Beruf sind die Konzerte“, findet der Geiger Stanley Dodds. Den Besuchern des Hörstudios am 22. Januar um 11 Uhr im Hermann-Wolff-Saal erklärt das Mitglied des Mediensowie des Stiftungsvorstands der Berliner Philharmoniker, warum das so ist. Kam er doch zu seinem Instrument, weil die Mutter seinerzeit eine Beschäftigung für ihr lebhaftes Kind suchte und nicht ahnen konnte, dass ihr Sohn damit zu seiner Berufung finden würde. Franziska Noack moderiert das Gespräch.

In Orgel & Violoncello am 22. Januar um 11 Uhr in der Philharmonie wirkt der 1. Solo-Cellist Bruno Delepelaire mit. An der Karl-Schuke-Orgel sitzt Thomas Ospital, co-titulaire du grand orgue de SaintEustache de Paris. Gemeinsam interpretieren die beiden Franzosen Sinfonia aus der Kantate »Wir danken dir, Gott, wir danken dir« BWV 29 (Transkription für Orgel von Marcel Dupré) von Johann Sebastian Bach, von Camille Saint-Saëns Prière für Violoncello und Orgel op. 158, von Maurice Duruflé aus der Suite für Orgel op. 5: Sicilienne und Toccata, von Sergej Prokofjew die Toccata für Klavier dMoll op. 11 (Transkription für Orgel von Jean Guillou) sowie Werke weiterer französischer Komponisten.

Die Alte Musik der iberischen Halbinsel hat Dank des berühmten katalanischen Gambisten und Dirigenten Jordi Savall eine Renaissance und kreative Wiederbelebung erfahren. Im Konzert Originalklang am 23. Januar im Kammermusiksaal stellt Savall mit den Ensembles Hespèrion XXI und Tembembe Ensamble Continuo Werke spanischer Komponisten des 16. und 17. Jahrhunderts wie Alte Musik aus Lateinamerika vor sowie Weisen unbekannter irischer Komponisten des 18. Jahrhunderts.

Drei Duos mit sechs Leitfiguren des Jazz treten am 24. Januar im Konzert Jazz at Berlin Philharmonic – Art of Duo im Kammermusiksaal auf. Zum musikalischen Zwiegespräch treffen der schwedische Pianist Jan Lundgren und der italienische Trompeter Paolo Fresu aufeinander, die Kontrabassisten Lars Danielsson und Dieter Ilg sowie zwei Gitarristen, der Belgier Philip Catherine und der Amerikaner Larry Coryell. Die Reihe Jazz at Berlin Philharmonic wird von Siggi Loch kuratiert.

Zu einem Pre-Concert Talk lädt der diesjährige Composer in Residence am 25. Januar um 18:30 Uhr in den Hermann-Wolff-Saal. In einem Gespräch mit Susanne Stähr erläutert John Adams seine Musikphilosophie. Hierzu spielen Majella Stockhausen und Holger Groschopp John Adams‘ Hallelujah Junction für zwei Klaviere. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei. Im hierauf folgenden, von John Adams geleiteten Konzert der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker im Kammermusiksaal (25. Januar, 20 Uhr) ist die Theorie des Komponisten in der Praxis zu überprüfen. Als Teil seiner philharmonischen Residency hat John Adams mit den Stipendiaten Werke zeitgenössischer amerikanischer Komponisten erarbeitet. Neben den Werken Try von Andrew Norman, dem Klavierkonzert The Blind Banister von Timo Andres, vom Komponisten selber interpretiert, und Last Round von Osvaldo Golijov dirigiert John Adams sein eigene Komposition Chamber Symphony. Vor dem philharmonischen Konzert am 26. Januar ist um 17.30 Uhr im Philharmonie Foyer die Präsentation der Ergebnisse des Kreativen Projekts MusikPLUS SPRACHE zu erleben. 23 Kinder im Alter von 10-12 Jahren aus Regel- und Willkommensklassen der Theodor-Heuss-Schule in Moabit haben sich mit John Adams’ Lollapalooza auseinandergesetzt. Die Künstlerische Leitung hat Posaunist Thomas Leyendecker, die Workshop-Leitung Stimme obliegt Vokalistin Judith Kamphues und Peter Fleckenstein aus der Orchester-Akademie ist der Leiter für Percussion und Rhythmus.

Die Berliner Philharmoniker spielen am 26., 27. und 28. Januar um jeweils 19 Uhr unter der Leitung von Sir Simon Rattle John Adams‘ Passions-Oratorium The Gospel According to the Other Mary in zwei Akten auf ein Libretto, das Peter Sellars zusammengestellt hat. Die Gesangssolisten sind Kelley OʼConnor Mezzosopran (Mary), Tamara Mumford Mezzosopran (Martha), Daniel Bubeck Countertenor, Brian Cummings Countertenor, Nathan Medley Countertenor und Peter Hoare Tenor (Lazarus). Der mitwirkende Rundfunkchor Berlin wurde von Daniel Reuss einstudiert.

Am Vormittag des 28. Januar sind Angehörige der jungen Musizierenden und alle Interessierten zum 15. Berliner Schulorchestertreffen in die Philharmonie eingeladen. Ab 10 Uhr heißt es in diesem Jahr ON THE ROAD. Zunächst treten die Instrumentalisten der Berliner Schulorchester vom ArndtGymnasium Dahlem (Leitung: Martin Burggaller), vom Canisius-Kolleg (Leitung: Andreas Hick), vom Gymnasium Steglitz, (Leitung: Constanze Springborn), vom Heinz-Berggruen-Gymnasium (Leitung: Wolfgang Hengelhaupt), von der Käthe-Kollwitz-Oberschule (Leitung: Michael Rzeniecki) und vom Rheingau-Gymnasium (Leitung: Annette Füchte) auf. Anschließend leitet Sir Simon Rattle das sich aus den Musizierenden der einzelnen Schulorchester zusammensetzende große Gesamtorchester im 2. Satz aus der 9. Symphonie e-Moll von Antonin Dvořák, arrangiert für Jugendorchester von Thomas Stapf, Leonard Bernsteins Mambo aus West Side Story arrangiert für Jugendorchester von Gareth Glyn und Andrew J. Smith und John Adams‘ Short Ride in a Fast Machine ebenfalls arrangiert für Jugendorchester von Gareth Glyn und Andrew J. Smith. Kostenlose Einlasskarten sind an der Kasse der Philharmonie erhältlich.

Das Philharmonia Quartett – Daniel Stabrawa, Christian Stadelmann Violine, Neithard Resa Viola, Dietmar Schwalke Violoncello – spielt am 29. Januar im Kammermusiksaal Streichquartette von Ludwig van Beethoven (a-Moll op. 132) und Dmitri Schostakowitsch (Nr. 15 es-Moll op. 144).

An jedem der fünf Dienstage im Januar findet um 13 Uhr ein Lunchkonzert im Foyer der Philharmonie statt.