So schmeckt die Puszta

Eine Tour mit einem Fluss-Kreuzfahrtschiff ist immer auch eine kulinarische Reise. Das können die Passagiere von nicko cruises auf der 12-tägigen Fahrt auf der Donau mit der MAXIMA von Passau zum Eisernen Tor und zurück erleben. Hier eine kulinarisch ungarisch geprägte Auswahl auf der touristischen Reise, zu der natürlich auch der Weinanbau entlang der Donau eine große Rolle spielt.

Weinbau in Wien

Erste Station der Kreuzfahrt ist der Flusshafen Nussdorf im Norden von Wien. Nussdorf ist einer der berühmtesten Wiener Weinorte. Im heutigen Wien gibt es immer noch rund 100 Weinbauern, damit ist Wien die einzige europäische Hauptstadt mit nennenswertem Weinanbau. Die bekannteste Wiener Weinmarke ist der „Gemischte Satz“, ein Weißwein, der aus bis zu 20 unterschiedlichen Rebsorten besteht. Im Gegensatz zu einem Cuvee, der ein Verschnitt mehrerer separat abgefüllter Weine ist, werden beim Gemischten Satz verschiedene Rebsorten in einem Weingarten zusammen angebaut und nach der gemeinsamen Lese auch gemeinsam zu Traubenmost gekeltert und vergoren. Der Markenname „Gemischter Satz“ ist seit 2009 gesetzlich geschützt und es gelten hohe Qualitätsmaßstäbe.

Küche landestypische aber auch inspired by Johann Lafer

In den nächsten Tagen lassen sich die Köche der Fardi aus Indonesien und seine Kollegen Bertu und Kaan aus der Türkei viel einfallen, um je nach Anlegestelle landestypische Gerichte zum Mittag und zum Abendessen zu servieren: Wiener Schnitzel, Tafelspitz und Blunzn in Wien und der Wachau, Pörkölt, Paprikahuhn und Lángos in Budapest, Mohacs und Kalocsa, Ćevapčići und serbische Bohnensuppe in Belgrad und Novi Sad oder Buchteln in Bratislava.

Für die jüngste Neuerung auf dem Schiff sorgte der umtriebige Michelin-Sternekoch Johann Lafer. Er ist seit Juli 2025 der offizielle Genussbotschafter von nicko cruises. Lafer entwickelt neue Rezepte für die Bordküchen, lud die Chefköche der Schiffe von nicko cruises zu Koch-Workshops ein, und im Kreuzfahrtprogramm 2026 ist sogar eine spezielle Genussreise mit dem Spitzenkoch eingeplant. Auf dem Fluss-Kreuzfahrtschiff MAXIMA kreierte Lafer ein Gala-Essen. Und es hat allen prima geschmeckt.

Bienen, Wein und barocke Architektur in Sremski Karlovci

Von Novi Sad, der zweitgrößten Stadt Serbiens, führt ein Bus-Ausflug in das nahegelegene 9000-Einwohner Städtchen Sremski Karlovci mit einer schönen barocken Altstadt. Es hat im Jahr 1699 Weltgeschichte geschrieben, denn hier wurde der Friedensvertrag von Karlowitz zwischen dem Osmanischen Reich und der Heiligen Liga unterzeichnet. Mit ihm endete der Große Türkenkrieg und die Habsburger Monarchie stieg endgültig zu einer Großmacht auf.

Sremski Karlovci hat auch eine lange Weinbau- und Winzertradition. Die Gäste der MAXIMA besuchen die Imkerei und Weinkellerei der Familie Živanović, die heute auf ihrem Hof in der siebten Generation Honig und Wein produziert. Sie knüpft damit an das Erbe ihres Ur-Ur-Ur-Großvaters Jovan Živanović an. Dieser war im 19. Jahrhundert Professor am Gymnasium in Sremski Karlovci und wird auch als „Vater der modernen Imkerei“ in dieser Region bezeichnet. Er erforschte die Bienen und baute den ersten modernen Bienenstock mit herausnehmbaren Waben.

Auf dem Hof ist ein kleines Museum der Bienenzucht eingerichtet, das traditionelle Techniken und Geräte vorstellt und zahlreiche Informationen über die Bedeutung der Bienen für die Landwirtschaft und das gesamte Ökosystem liefert. Nach einem Blick in den tief in den Felsen getriebenen Weinkeller erwartet die Gäste eine Verkostung von sieben verschiedenen Weinsorten und von drei Sorten Honig, begleitet von Häppchen mit Brot und Käse.

Humorvolles bei Sliwowitz und Walnusslikör
Kopacki rit

Im Dreiländereck zwischen Kroatien, Serbien und Ungarn liegt zwischen Donau und Drau eines der größten und besterhaltenen Sumpfgebiete Europas. Die Passagiere der MAXIMA können hier den kroatischen Naturpark Kopacki rit besuchen. Ein kleines Elektroboot navigiert fast geräuschlos durch die mit Schilf bewachsene Sumpflandschaft, die durch unzählige Flussarme und Kanäle mit der Donau verbunden ist. Im nahe gelegenen Rural Haus präsentiert der kroatische Gastgeber Nino Majhen die Tradition und Kultur seiner Region.
Er ist passionierter Fischer und zeigt Fotos von beeindruckend großen Fängen – sein Rekord ist ein 150 Kilogramm schwerer Wels.

Nino Majhen mit seiner Buscho Maske

Und er zeigt seine Buscho-Maske, mit der er jedes Jahr zum großen sechstägigen Karnevalsfest ins nahegelegene ungarische Mohács fährt. Dort wird beim „Buscho-Umzug“ der Winter beerdigt und der nahende Frühling begrüßt – mit traditionellen Holzmasken und Fellkostümen. Kultur und Traditionen werden hier wie eh und je grenzüberschreitend gelebt.

Und natürlich hat er auch seine eigene kleine Schnapsbrennerei und stellt viele andere lokale Produkte her. Die nicko-cruises-Reisenden können die lokalen Produkte der Region der slawonischen Tiefebene intensiv schmecken – Paprikawurst, Međimurska gibanica – ein traditionelles kroatisches Gebäck aus Blätterteig mit einer Vielzahl an Füllungen, die Paste Ajvar aus Paprika und Auberginen, den Pflaumenschnaps Sliwowitz, Walnusslikör und Beerenlikör und den Rotwein aus der kroatischen Rebsorte Plavac.

Paprika – das rote Gold

Mitten in der ungarischen Tiefebene, der Puszta, liegt bei Kalocsa das Touristenzentrum Bakodpuszta. Hier befindet sich das Paprikamuseum, wo Geschichten über die Kalocsaner Paprika, das „rote Gold“, erzählt werden. Ungarischer Paprika gilt unter vielen Feinschmeckern und Sterneköchen als bester Paprika der Welt. Dabei ist die Paprika gar keine ungarische Pflanze. Sie stammt aus Mittel- und Südamerika und wurde von den Osmanen in Ungarn eingeführt.

Im Museum dreht sich alles um den Anbau und die Verarbeitung der Paprika. Alles – vom Einpflanzen der Setzlinge bis zur Ernte – wird in Handarbeit durchgeführt. Die Paprikafrüchte werden mit Stiel gepflückt, damit sie nicht faulen, und dann unterm Dach der Bauerngehöfte in langen Paprikaschnüren zum Trocknen aufgehängt. Das liefert zugleich die typischen Fotomotive für die Region. Dann wird die Paprika mit ihren Körnern gemahlen und zu Pulver, Öl, Creme und Schnaps verarbeitet. Die Körner geben dem Paprikapulver seine Schärfe. Und dazu für die deutschen Gäste auch der Ratschlag, was zu tun ist, wenn die verzehrte Paprika zu scharf war: Dann unbedingt Brot mit Schmalz essen oder einen Schnaps trinken. Fett und Alkohol sind erprobte Hausmittel bei der Entschärfung.

Ungarische Reiter zeigen ihre Kunststücke

Gleich nebenan ist das Gestüt von Bakodpuszta mit Stallungen, einem großen Reitplatz und Besuchertribünen. Die ungarischen Cowboys nennen sich Csikos und demonstrieren bei ihrer kunstvollen Reiter-Vorführungen die einmalige Harmonie von Pferden und Mensch. Höhepunkte sind das synchrone Knallen der Peitschen, rasante Gespann-Fahrten und die Eleganz des sogenannten „Puszta-Zehners“, bei der ein Csiko auf zwei weißen Lipizzanern steht und insgesamt zehn Pferde nur an den Zügeln im scharfen Galopp um den Parcours führt.

Puszta-Zehner

Anschließend sind die Touristen zur Verkostung von Schmalzbroten mit Zwiebeln und von Obstschnäpsen eingeladen und haben dann die Qual der Wahl, welche der vielen Paprikagewürzsorten sie für ihre Lieben nach Hause mitnehmen sollen.

Text & Fotos: Ronald Keusch, Artikelfoto: so schmeckt Ungarn: frisch und gesund

Die Pressereise mit dem Flussschiff MAXIMA von Passau zum Eisernen Tor erfolgte auf Einladung von nicko cruises im Oktober 2025.