‚Speisenkammer‘ im Spreewald

wikipedia/verena j.hh/j-h.janßen/derzwo/ra boe
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Glücklicher Spreewald mit seiner faszinierenden Landschaft, seinen tollen Menschen, seinem unvergleichlichen Spiel von Licht und Farben. Glückliches Brandenburg mit kulinarischen Produkten, von denen schon Fontane schwärmte und die es noch immer in Hülle und Fülle gibt. Dill, Morcheln und Rübchen aus Teltow, Oderkrebs, Hecht und Zander aus brandenburgischen Seen, Gänse aus dem Oderbruch, Honig aus Kienbaum, Milch und Butter aus dem Havelland, Gurken und Leinöl aus dem Spreewald und außerdem Werdersche Kirschen, Äpfel und Aprikosen.  Es gibt sie ganz einfach, die Baumeister und Architekten einer modernen, fantasievollen Brandenburger Küche. Burg im Spreewald hat gleich zwei davon: Oliver Heilmeyer in der ‚Bleiche‘, erster Brandenburger Meisterkoch und Marco Giedow in der ‚Speisenkammer‘, Brandenburger Meisterkoch 2011, damals noch in der ‚Alten Schule‘ in Reichenwalde.

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Giedow ist noch besser geworden, noch eleganter, filigraner, ausgewogener.2 Hauben und 15 Punkte im Gault Millau (Heilmeyer hat 16/2) sind schon mal ein vorzüglicher Wegweiser. 3 Menüs gibt es: Speisenkammer des Spreewalds, Speisenkammer der Welt und Gemüsekammer, mit vegetarischen Köstlichkeiten, wie einem Tomatenmix vom benachbarten Bauern, gegrillten Patisson und eingelegten Pfirsichen mit Rosmarin, Kakao und Passionsfrucht. Natürlich kann man zwischen den 3 Menüs hin- und herspringen – und das macht  Spass, ist eine köstliche kulinarische Erfahrung.

3mal Spreewald.

Salatgurke-Kaltschale-Matjes-Dillblüte-Meerrettich

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Die Gurke ist natürlich der heimische Favorit, schon fast Weltkulturerbe – eine Geschmacksexplosion, eine Aromabombe. Der Sud eine filigrane Köstlichkeit. Spritzige, erfrischende, überraschende grüne Perlchen geben der Heimat eine wunderbare Exotik: der Rogen vom fliegenden Fisch, leicht mit Wasabi angemacht. Matjes natur und leicht angeräuchert bieten eine tolle Harmonie – und dann noch einmal eine zusätzliche Gaumenkitzlerei: Knusperstückchen vom Burger Nordländer Brot.

Tafelspitz – Rohkost-Wachtelei-Kräuterschmand

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Ein regionales Kalb, 12 Stunden gegart, ein würdiger Vertreter hochwertiger Qualität und Geschmack. Der Spreewälder Gemüsegarten als idealer Begleiter: Karottenstreifen als Röllchen, wieder die Gurke, wieder Brotcroutons als Knusperüberraschung und : der Clou:Senfkornkaviar – Senfkörner sechs bis acht Stunden in Apfelsaft gekocht, dunkel sind sie, süß und ein Hauch von Bitterkeit! Da muss man erst einmal drauf kommen.

Beeren aus Omas Garten – Joghurt- Basilikim-Brösel

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Die Beeren, unverfälschte Begegnung mit der Natur, elegant und fruchtig, frisch begleitet von einem Basilikum-Zitronen Sorbet (Erfrischung wie durch eine Dusche) und einer Joghurtcreme. Ein umwerfend guter, sanfter Gaumenschmeichler: der Basilikumschaum, tolle Überraschung durch eine weiße Schoko Ganache ganz einfach gemacht  aus Sahne und Schokolade und etwas Butter. Bittere Schokolade macht Ganache viel fester als weiße Schokolade. Hier also Zartheit, Cremigkeit pur.

Der Test aus der ‚Gemüsekammer‘ : Tomatenmix von Bauer Baronik- Schafskäse-Schluppen-Salat

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Tomaten können schmecken! Ein Besuch beim Bauern Baronik ist wie ein Eintauchen in eine unbekannte faszinierende Gemüsewelt. Kein Ladenverkauf, sondern Hofverkauf, deshalb finden nicht viele den etwas verschlungenen Weg. Dann hinter den Wiesen, wo die Wege enden, der Bauernhof und hinter den Scheunenmauern GemüseLukullus pur. Allein über 30 Sorten Tomaten in allen Formen und Farben, bis hin zur fast kindskopfgroßen AnanasTomate. Anblick und Geschmack bleiben unvergessen. All das findet sich in der ‚Speisenkammer‘ auf dem Salatteller, begleitet vom Ogrosener Schafskäse-auf dem Gut Ogrosen wird Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch zu Käse verarbeitet. Kuhkäse aus der Hofmolkerei gibt es das ganze Jahr. Das Sortiment umfasst: Quark, Joghurt, Frischkäse und verschiedene Schnittkäsesorten.Lecker!

Dass Giedow nicht nur mit der Region und der Saison hervorragend umgehen kann, sondern immer wieder kreative Ideen aus aller Welt  einfließen lässt, beweisen die nicht übertönenden, kleinen Einschübe des Ungewöhnlichen und  der Besuch der Speisenkammer der Welt.

Heilbutt,knusprig – Blumenkohl,Krabben,Estragon

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Ein herrlicher, wunderbarer weisser Heilbutt, dick und saftig und auf den Punkt gegart. Nordseekrabben als ungewöhnlicher aber überzeugender Beifang, Blumenkohl präsentiert sich in Form von Ministückchen als Sockel für den Fisch. Blumenkohlperlchen finden einen sehr interessanten Widerpart durch Tandooricouscous. Und noch einmal der gute Spreewälder Blumenkohl als elegante Creme.Optisch und geschmacklich überzeugend auch die Krönung: frittiertes Engelshaar, eine sehr dünne italienische Pasta.  Übrigens: das Restaurant ist klein, gut besucht- also eine Reservierung zu empfehlen. 30 Plätze sind schnell vergeben. Ein wenig Pfadfindermentalität oder ein gutes Navi sind schon erforderlich, um die ‚Speisenkammer‘ zu  finden, Teil des Ferienhofs ‚Spreewaldromantik. Und dann ist da noch eine kleine , sehr überzeugende Weinkarte, mit Winzern, die der Sommelier des Hauses und Maitre, Marco Böttcher, fast alle persönlich kennt und so abseits der ausgetretenen Flaschenpfade wunderbare Weine kredenzt. Wir tranken zum Beispiel als Aperitiv einen Pinot Rose brut 2012, aus Baden, von Martin Wassmer  und bei hochsommerlichen Temperaturen einen erfrischenden, köstlichen Auxerrois Kabinett 2014 von Thomas Seeger aus Baden.Ein Hit ist auch das Bier: Rothaus ‚Tannenzäpfle‘ vom Fass!!!    Burg ist schon einen Umweg wert und der Besuch der ‚Speisenkammer‘ ein unbedingtes Muss.  Landschaft pur kommt auf den Tisch, mit den Hauptdarstellern aus Region, Saison und modernen Gourmetakzenten. Fontane hatte Recht mit der Feststellung:‘ ich bin die Mark durchzogen und habe sie reicher gefunden, als ich zu hoffen gewagt hatte‘.

 

SPEISENKAMMER im Ferienhof Spreewaldromantik                                                                                                                03096 Waldschlösschenstrasse 48                                                                                                                                               Tel:035603 75 00 87                                                                                                                                                                     geschlossen: Sonntagabend, Montag, Dienstag mittag