Deutsche Oper Berlin

am Samstag, den 18. April, hat Hector Berlioz‘ ROMEO UND JULIETTE unter musikalischer Leitung von Generalmusikdirektor Donald Runnicles und in der Regie von Sasha Waltz Premiere an der Deutschen Oper Berlin. Die Solopartien übernehmen Ronnita Miller, Thomas Blondelle und Tobias Kehrer.

Berlioz komponierte 1839 mit seiner gleichnamigen „Dramatischen Sinfonie“ eine besonders eigenwillige, Gattungsgrenzen überschreitende Form, die zu den wichtigsten sinfonischen Werken des 19. Jahrhunderts gehört. Entstanden wenige Jahre nach Beethovens 9. Sinfonie in d-Moll op. 125, wurde es wegweisend für Komponisten wie u. a. Gustav Mahler, dessen große Vokalsinfonien ohne die Berlioz’sche Erweiterung der musikalischen Formensprache nicht denkbar wären. In seiner „Symphonie dramatique“ mit Soli und Chören widmet sich der Komponist einer der größten Liebesgeschichten der Weltliteratur.

Sasha Waltz schuf 2007 mit ROMEO UND JULIETTE im Auftrag der Opéra National de Paris ihr drittes choreografisches Werk für die Opernbühne – nach DIDO & AENEAS (2005) und MEDEA (2007) –,  das sie 2012 am Teatro alla Scala di Milano neu einstudierte und jetzt mit ihrer eigenen Compagnie Sasha Waltz & Guests auf die Bühne der Deutschen Oper Berlin bringt. Inspiriert von Berlioz’ theatralischer Musik, erforscht sie in ihrer Choreografie die Wechselbeziehungen von Liebe und Tod. Das Opfer der Jungen bedeutet für deren Familien auch die Chance auf einen Neubeginn: „Der Tanz des Todes wird der Tanz des Lebens.“

In den drei Uraufführungen, die am 10. April unter dem Titel NEUE SZENEN II – Ohio. Ein Opern-Triptychon in der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin stattfinden, geht es um staatliche Überwachung in einer ihrer wohl extremsten Formen. Drei junge Autoren und drei junge, durch einen internationalen Wettbewerb 2013 ausgewählte Komponisten haben jeweils zu zweit die Stücke dieses Triptychons geschrieben. Der durchgehende Handlungsfaden basiert auf dem realen Fall eines sogenannten „Romeos“ in den 80er Jahren der DDR. Erzählt wird die Geschichte eines Stasi-Mit­arbeiters, der auf eine in Ost-Berlin lebende Agentin der Gegenseite angesetzt wird, indem er mit ihrer Tochter eine Liebesbeziehung eingeht, eine Familie gründet – und dann von einem Tag auf den anderen von seinen Vorgesetzten abgezogen wird und spurlos verschwindet.
Spätestens seit den Enthüllungen Edward Snowdens sowie den gerade leidenschaftlich geführten Debatten darüber, wie möglichen Terroranschlägen vorbeugend zu begegnen sei, hat das Thema neue Aktualität gewonnen. In der Tischlerei wird es für drei Studierende aus dem Regiestudiengang der Hochschule für Musik Hanns Eisler zum Gegenstand künstleri­scher Reflexion, wenn sie die Werke gemeinsam mit Gesangs­stu­denten und dem Echo Ensemble für Neue Musik auf die Bühne bringen – in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik Hanns Eisler.

Ohio I: Unsichtbare Fronten – Nachtstück in drei Szenen
Komposition von Robert Krampe; Libretto von Sascha Hargesheimer
Ohio II: in absentia
Komposition von Mischa Tangian; Libretto von Michel Decar
Ohio III: ObstHaine Im Oktober
Komposition von Elisa Quarello; Libretto von Jakob Nolte

Außerdem freuen wir uns sehr, dass in den beiden LOHENGRIN-Vor­stel­lun­gen am 19. und 25. April Klaus Florian Vogt die Titelpartie übernimmt, Anja Harteros als Elsa, Waltraud Meier als Ortrud, John Lundgren als Friedrich von Telramund und Albert Pesendorfer (19.4.) / Günther Groissböck(25.4.) als Heinrich der Vogler zu erleben sind. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Donald Runnicles.

In den DON CARLO-Vorstellungen am 23. und 30. April sowie am 3. Mai übernimmt Rolando Villazón die Titelpartie, als Elisabeth von Valois

stehen Anja Harteros (23.4.) / Kristin Lewis(3. Mai), als Prinzessin Eboli Anna Smirnowa und als Marquis von Posa Etienne Dupuis an seiner Seite.