Urlaubsfeeling aus Topf und Pfanne

Hier gibt es Tipps und Infos für die Urlaubsplanung. © Tourismusverband Belgien-Tourismus Wallonie

Verreisen? Für die meisten zur Zeit nicht möglich. Aber man kann ja in Erinnerungen schwelgen oder sich in den kommenden Urlaub träumen – mit leckerem Essen und einem guten Tropfen, zum Beispiel aus der Wallonie. Einige Spezialitäten kann man nachkochen.

Aufgrund hoher Infektionszahlen warnt das Auswärtige Amt derzeit ausdrücklich vor nicht notwendigen touristischen Reisen nach Belgien. Das Land ist von COVID-19 im europäischen Vergleich stark betroffen und deshalb als Risikogebiet eingestuft. Wer einreist, muss Formulare ausfüllen und bei längerem Aufenthalt einen negativen PCR-Test vorweisen. Alle Details finden sich hier zum Nachlesen.
Hier gibt es aktuelle Informationen der belgischen Regierung, die ständig aktualisiert werden.

Die Wallonie
Saint-Barthélmy in Liège. Die Stadt ist bekannt für ihre Waffeln und Bouletten, die mit Bier und Rosinen zubereitet werden. Foto: © WBT – J. P. Remy

Die Wallonie ist eine der drei Regionen des Königreichs Belgien. Die Bevölkerung spricht überwiegend Französisch, im äußersten Osten auch Deutsch. Geografisch umfasst die Wallonie die südliche Hälfte Belgiens mit ausgedehnten mittelgebirgigen Regionen und der Hochebene Hoher Venn. Im Süden liegen die Ardennen.

Die Wallonnier essen gern und gut und nehmen sich dafür auch Zeit. Deutlich wird der französische Einfluss. Dazu gehören Fisch und Meeresfrüchte, in den Ardennen werden häufig Wildgerichte serviert. Zu Hause wird eher deftig-rustikal gekocht, in den Restaurants sind die Speisekarten von der gehobenen Küche beeinflusst. Viele Supermärkte haben eine große Auswahl an Feinkostartikeln. Insbesondere in Brüssel finden sich viele hochklassige und ausgezeichnete Gourmetrestaurants. Die Brüsseler Küche ist zusätzlich geprägt von den Kochkulturen der großen Einwanderergruppen, beispielsweise aus Afrika oder Vorderasien.

Da derzeit vom Reisen abgeraten wird, stellt das Tourismusbüro der Wallonie verschiedene Spezialitäten vor, die man auch mit heimischen Zutaten nachkochen kann. In einem Video (französisch) erklären Eric Boschmann, belgischer Sommelier und Autor verschiedener Kulinarikbücher, und der Koch Julien Lapraille die Zubereitung. Es gibt die Rezepte aber auch auf Deutsch.
Schon beim Stöbern läuft einem das Wasser im Mund zusammen: Perlhuhn mit Himbeerbier, Kürbiscrêpes mit Äpfeln, Ente à la Poire, Lütticher Waffeln, Milchreiskuchen oder Maitrank. Wie wäre es mit gegrillter Hähnchenbrust mit geschmortem Chicorée und Kaffee? Die Zutaten gibt es auch in Deutschland, das belgische Blondbier ist in gut sortierten Fachgeschäften erhältlich oder kann online bestellt werden.

Gegrillte Hähnchenbrust mit geschmortem Chicorée und Kaffee

Zutaten
2 Hähnchenbrust-Filets (im Video werden Bio-Hähnchenbrüste von Coq des prés aus der Wallonie verwendet)
50 cl Bier (Cuvée des Trolls, Blondbier – helles Bier mit fruchtigen Aromen, eher süß mit leichter, erfrischender Säure)
2 EL Senf
2 Chicorée
20 cl Kaffee
50 g Butter von guter Qualität (im Originalrezept wird Beurre d’Ardenne verwendet)
Haselnussöl, Salz, Pfeffer, gemischte frische Kräuter, Fleur de sel

Zubereitung
Für die Marinade wird zu den Hähnchenbrust-Filets in einer Schüssel der Senf, das Bier und das Haselnussöl hinzugefügt. Salzen und Pfeffern und das Fleisch eine Weile marinieren lassen. Den Chicorée waschen und längs halbieren. Mit der Schnittstelle nach oben in eine Auflaufform geben und bis auf halbe Höhe mit Kaffee übergießen. Salz, Pfeffer, frische Kräuter und die Butter hinzugeben.
Bei 170° im Ofen ca. 15 bis 30 Minuten (je nach Größe des Chicorées) backen. Am Ende der Garzeit die Flüssigkeit solange einreduzieren, bis sie eine sirupartige Konsistenz erhält. Eine Grillpfanne erhitzen, die Hähnchenbrust-Filets kräftig anbraten und anschließend bei niedrigerer Temperatur zu Ende garen. Die Chicoréehälfen auf den Tellern anrichten, die Geflügelbrust-Filets daraufgeben und mit frischen Kräutern dekorieren. Übrigens, es gibt auch Chicorée mit roten Blättern, der einen milderen, würzigen Geschmack hat und nach dem Kochen seine Farbe verändert.

Hier gibt es Tipps und Infos für die Urlaubsplanung.
Maitrank selbst gemacht

Wie wäre dazu ein Le Maitrank? Dazu braucht man 1 l Elbling, Rivaner oder Riesling, 15 Zweige Waldmeister (mögl. vor der Blüte), 50 g feiner Zucker (je nach gewählter Weinsorte auch ein bisschen mehr), 1 kl. Glas Cognac, 1 Glas weißer Portwein, 1 Zimtstange und eine Bio-Orange in Scheiben. Portwein und Zimt können je nach Gusto verwendet werden. Den Wein in einen verschließbaren Tontopf geben. Die Waldmeisterzweige zum Strauß binden und mit den Stielenden nach oben in den Wein hängen. Sie sollten nicht in die Zubereitung geraten. Die weiteren Zutaten hinzufügen, den Topf schließen und das Getränk 24 Stunden an einem kühlen Ort ziehen lassen. Anschließend abfiltern und in sterile Flaschen füllen. Der Maitrank eignet sich als Aperitif oder zum Dessert und sollte jung getrunken werden.

Die Rezepte für Genießer mit Vor-, Haupt- und Nachspeisen gibt es hier. Wer lieber Bier trinkt, wird hier fündig. Einige Brauereien haben auch einen Onlineshop. Und wer schon mal einen Urlaub in der Wallonie planen möchte, kann sich dort auch informieren, wo man beim Bierbrauen zuschauen kann.

 

 

 

Artikelfoto: Saint-Barthélmy in Liège;  Foto: © WBT – J. P. Remy