gfu Insights & Trends -Thema Nachhaltigkeit

Die IFA 2022 steht vor der Tür. Und in diesem Jahr wieder in Präsenz. Bereits traditionell ludt gfu Insights & Trends – das Innovationsforum der gfu – am Vorabend der Messe ausgewählte Produkt – und Gerätehersteller der Branchen Consumer Electronics & Home Appliances zum IFA Innovations Media Briefing.
Aktuell standen gfu Insights & Trends die Themen Umwelt, Nachhaltigkeit sowie Energieeinsparung bei der Nutzung technischer Geräte im Focus. Gefragt waren Lösungen der Wirtschaft, um Ressourcen- und Energieverbrauch über den gesamten Lebenszyklus eines technischen Produktes zu reduzieren. Eine aktuelle Konsumentenstudie der gfu in Kooperation mit OliverWyman brachte Erkenntnisse über Einstellung und Kaufverhalten der Verbraucher:innen zur Nachhaltigkeit.

Verhaltensstudie zur Nachhaltigkeit

Zwei Drittel der Konsument:innen äußerten, das ihnen die Nachhaltigkeit von elektrischen Produkten wichtig ist. Die Bereitschaft, mehr beim Kauf von nachhaltigen Produkten zu zahlen, erwies sich als einkommensunabhängig. Der Unterschied lag erstaunlicherweise zwischen alten und jüngeren Konsument:innen., wobei ältere mehr Geld für nachhaltige Produkte ausgeben würden.
Deutsche Kosument:innen, resümierten Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu Consumer & Home Electronics GmbH, und Dr. Martin Schulte, Global Sector Leader Consumer Durables bei der Unternehmensberatung OliverWyman, sind bereit mehr zu zahlen, wenn ein erkennbarer Benefit für sie ersichtbar ist. So z.B. der in Euro dargestellte Energie-Einsparungswert, wird ein Gerät einer höheren Energieeffizienzklasse gekauft oder beim Kauf von preislich günstigeren generalüberholten Geräten (refurbished).

Präsentation der Studieergebnisse „Der wahre Wert von Grün“ der Strategieberatung Oliver Wyman und der gfu Consumer & Home Electronics GmbH, © gab
Umweltschonende Lösungsansätze

Mieten statt kaufen, Reparieren statt wegwerfen sowie Vermeidung von Abfällen, hochwertiges Recycling und Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe waren Lösungsvorschläge aus der Wirtschaft zum Thema Nachhaltigkeit.

„Mieten statt kaufen“ des Start-ups BlueMovement beinhaltet nicht nur die Möglichkeit, Hausgeräte der Marke Bosch zu mieten, sondern bietet anstatt zu kaufen aufbereitete Geräte zur Wiederverwendung. Ressourcen werden somit geschont und Verschrottung älterer Geräte umgangen. Das entspricht ebenfalls der Aktion „Reparieren statt wegwerfen“ des Spezialversicherers für Haushaltsgeräte Wertgarantie. 24% aller Schäden von elektrischen Geräten werden bisher repariert, das entspricht einer Einsparung von 200 000t CO2. Das heißt aber auch, dass noch ein großes Potential für die Schonung der Umwelt mit der Verringerung von Elektroschrott besteht.

Versorgungskritische Rohstoffe wie u.a. Titan oder Kobalt sollten konsequenter zurückgewonnen werden und erneut in die Kreislaufwirtschaft einfließen, appellierte Dr. Helmut Spoo, Dr. Spoo Umwelt-Consulting.
Mit der z.T. aufwendigen Gewinnung von Rohstoffen und auch ihrer Endlichkeit stehen die Hersteller in ihrer verantwortungsvollen Verwendung.

 

 Artikelfoto: Der Wertgigant – Kunstwerk aus Elektroschrott von HA Schult am Eingang Süd der Messe Berlin, Foto:© gab