„Stasikomödie“ von Leander Hausmann

Berliner Subkultur und Bohème im Prenzlauer Berg in den achtziger Jahren, Liebe und etwas Witz sind die Themen in dem neuen Leander Haußmann-Film „Stasikomödie“ (ab 19. Mai in den Kinos).

„Solange ich Leander Haußmann kenne, hat er davon gesprochen, dass irgendwann eine Stasi-Komödie gedreht werden muss“, sagt Produzent Herman Weigel. Nach dem Kinoerfolg SONNENALLEE (1999) in der Haußmann hinreißend das Leben der Ost-Berliner Jugend in den 70er-Jahren erzählte, folgte NVA (2005), der sich den Alltag der Soldaten in der Nationalen Volksarmee vorknöpfte. Zur Trilogie fehlte Leander Haußmann nur noch eine Komödie über das Ministerium für Staatssicherheit, kurz, die Stasi.

Die Ideezum Film
Szenenfoto Stasikomödie, Foto: Constatin Film

Ein sympathischer, etwas naiver junger Mann bespizelt im Auftrag der Stasi die Jugend-,Künstlerszene im Berliner Prenzlauer Berg, um die Szene von innen zu zersetzen. Der Held allerdings fühlt sich da so wohl, dass er seine eigentliche Aufgabe komplett aus den Augen verliert.

Zum Inhalt

Berlin, heute: Auf Drängen seiner Freunde, seiner Frau, Kinder und Enkel hatte sich Ludger Fuchs (Jörg Schüttauf) entschlossen, Einsicht in seine Stasi-Akte zu beantragen. Heute ist er ein prominenter, ja, populärer Romanautor, gestern war er ein Held des Widerstandes der DDR; er stand also zwangsläufig unter Beobachtung der Staatssicherheit. Stolz präsentiert Ludger seiner versammelten Familie die dicke Akte. Alles hat die Stasi dokumentiert und kommentiert: seine Wohnung, seine Katze, selbst Szenen mit seiner Frau Corinna (Margarita Broich) im Ehebett… Aber dann: „Was ist denn das?!“ Ein zerrissener und wieder zusammengeklebter Brief, sehr detailliert, sehr intim….
Also von Corinna war der bestimmt nicht, und Corinna will es jetzt genau wissen. Ludger wiegelt ab: „Das war doch vor Deiner Zeit…“ Aber es ist zwecklos, die Stasi hat alles genau dokumentiert. Wütend packt Ludger seine Akte zusammen und entflieht vor dem inzwischen handfest und laut gewordenen Ehestreit nach draußen. Vor dem Haus zündet er sich eine Zigarette an und bläst den Rauch nachdenklich in die Sonne. Und er erinnert sich an den jungen Mann (David Kross), den die Stasi einst angeworben hatte, um in die Bohème des Prenzlauer Bergs einzutauchen, sie auszukundschaften und zu zersetzen. Und wie ihm das Leben dort sofort so sehr gefallen hatte: die Freiheit, die Frauen (und nicht nur eine!), dass er schon bald seinen Auftrag vergessen hatte…

Plakat „Stasikomödie“

Darsteller*innen:
David Kross, Jörg Schüttauf, Antonia Bill, Deleila Piasko, Henry Hübchen, Matthias
Mosbach, Christopher Nell, Karl Schaper, Eric Spiering, Margarita Broich, Tom Schilling, Detlev Buck,
Steffi Kühnert, Uwe Dag Berlin, Bernd Stegemann, Robert Stadlober, Alexander Scheer, Karsten
Speck u.v.m.
Drehbuch & Regie: Leander Haußmann
Produzenten: Sebastian Werninger, Herman Weigel
Verleih der Constantin Film
Kinostart: 19. Mai 2022

 

 

Artikelfoto: Szenenfoto „Stasikomödie“ ,Stasi Offizier Siemens (Henry Hübchen) mit seinem Mitarbeiter Ludger (David Kross), Foto:@ Constatin Film